In eigener Sache: Kartellrecht in der Zeitenwende

In eigener Sache: Kartellrecht in der Zeitenwende

Sammelbände mit aktuellen kartellrechtlichen Aufsätzen sind in Deutschland ungefähr so häufig wie ein Bußgeld in einem Missbrauchsverfahren nach GWB: Kommt kaum vor. Festschriften gibt es, ja, aber dafür muss erst einmal jemand Geburtstag haben. Insofern darf ich Ihnen heute etwas Besonderes mitteilen: We proudly present 

„Kartellrecht in der Zeitenwende – Auf dem Weg zur 11. und 12. GWB-Novelle“.

Das ist ein Buch, 374 (!) Seiten stark, das Alexander Kirk, Philipp Offergeld und Tristan Rohner herausgegeben haben. Die drei sind Wissenschaftliche Mitarbeiter an meinem Lehrstuhl und, das versteht sich von selbst, Spitzennachwuchskräfte im Kartellrecht. Sie haben in diesem Buch 27 Beiträge zu den kartellrechtlichen Reformprojekten versammelt, die jetzt anstehen. 

Seinen Ursprung hatte das Projekt in diesem Blog. Als das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz seine Wettbewerbspolitische Agenda 2025 präsentierte, hatten wir entschieden, die durchaus ambitionierten Reformvorhaben hier mit sog. „Spotlights“ zu begleiten. Das waren kurze Interventionen von Fachleuten aus Kanzleien und Universitäten, der EU-Kommission oder der Monopolkommission.

Je länger wir uns mit den Themen der geplanten GWB-Novellen befassten, desto deutlicher wurde: Die Spotlights sind nur ein Anfang. Hier entsteht vielleicht ein wirklich stark verändertes Kartellrecht. Themen wie die Klimakatastrophe, die Digitalisierung oder der Krieg verändern das Denken über Wettbewerb. Oder nicht? In welche Richtung geht es weiter – und wohin sollte es gehen? Wo steht das „Kartellrecht in der Zeitenwende“?

Die drei Herausgeber haben daraufhin noch einmal nachgehakt, und so sind zahlreiche neue Beiträge entstanden, in denen renommierte Autorinnen und Autoren, aber auch jüngere Stimmen im Wettbewerbsdiskurs sich mit den aktuellen Themen befassen. (Ich habe auch zwei Beiträge für den Band verfasst, aber wenn ich hier von entweder renommierten oder jüngeren Autorinnen und Autoren schreibe, meine ich natürlich nur die anderen.)

Raphael L’Hoest, der Chef der Unterabteilung im Bundeswirtschaftsministerium, hat ein Geleitwort für dieses Buch beigesteuert. Darin heißt es: 

„Ein solches mit juristischer und ökonomischer Fachexpertise gespicktes „Beleuchtungsprojekt“ weiß ich als konstruktives Feedback zur „Wettbewerbspolitischen Agenda“ sehr zu schätzen. Ich kann Ihnen versichern, dass die Beiträge im BMWK aufmerksam gelesen und teilweise ausgiebig diskutiert wurden und werden. Ich hoffe aber auch, dass die Diskussion hier nicht endet und die Beiträge eine Grundlage für weitere Auseinandersetzungen und für einen fortgesetzten Meinungsaustausch bezüglich der Weiterentwicklung des Kartellrechts – u. a. im Rahmen der 12. GWB-Novelle – bieten.“

Wer die Novellen verstehen und begleiten will, wer Impulse für sein eigenes Nachdenken über Kartellrecht sucht und wer ein Geschenk für die Omi braucht – der muss jetzt zugreifen. Das Buch kostet gerade einmal 79 Euro, es ist zum Beispiel hier in gedruckter Form und als E-Book erhältlich. 

Das sind die – renommierten und jüngeren – Autorinnen und Autoren dieses Buchs in alphabetischer Folge:

Niklas Brüggemann; Oliver Budzinski; Katrin Gaßner; Patrick Hauser; Christian Karbaum; Christan Kersting; Alexander Kirk; Gerhard Klumpe; Maximilian Konrad; Juliane Mendelsohn; Hans Jürgen Meyer-Lindemann; Philipp Offergeld; Clemens Pfeifer; Dominik Piétron; Felix Rhiel; Tristan Rohner; Frank Schlütter; Mariya Serafimova; Annika Stöhr; Paul Voges; Florian Wagner-von Papp; Johanna Welsch; Elena Wiese; Gunnar Wolf und Daniel Zimmer.

Ihnen ist zu danken für die spannenden Impulse. Dass das Buch so unfassbar schnell – noch vor dem Regierungsentwurf zur 11. GWB-Novelle – auf den Markt kommt, ist ganz maßgeblich Marco Ganzhorn vom Nomos-Verlag und seinem Team zu verdanken. Und den drei Herausgebern klopfe ich auf die Schultern und sage: Yes, you did it! 💪

Rupprecht Podszun ist Direktor des Instituts für Kartellrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

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